Bergbaulehrpfad am Heidelsberg

Bergmänner am Bergbaulehrpfad

Zu den markanten Höhen, die den Auer Talkessel umgeben, gehört auch der Heidelsberg ( 511,7 m ). Von der Terrasse des auf seinem Gipfel gelegenen Ausflugslokales Parkwarte, wie auch vom unterhalb liegenden Caßlerplatz, bietet sich ein herrlicher Blick auf das Auer Tal und große Teile der Stadt Aue. Bereits 1526 wurde der Heidelsberg im Zusammenhang mit dem einst bedeutenden Auer Hammer, einem an der Mulde gelegenem Hammerwerk, urkundlich erwähnt.

Im Jahre 1661 ließ der kursächsische Oberförster und Leibjäger Georg Friedrich Rachals aus Lauter am Fuße des Berges einen Stolln zum Zwecke der Bierlagerung anlegen. Dabei wurden zinnhaltige Geschiebe gefunden, die auf eine abbauwürdige Lagerstätte hinwiesen.
Bergleute aus nah und fern siedelten sich daraufhin am Fuße des Heidelsberges an und bald schon prägte eine Vielzahl bergbaulicher Anlagen das Bergmassiv. In Folge wurde 1663 ein Huthaus gebaut, das gegenwärtig den vorderen Teil des Auer Stadtmuseums darstellt. Insgesamt förderten einst über 200 Gruben am Heidelsberg Zinnerz. Pochwerke und eine Zinnschmelzhütte waren in Betrieb.

Der Zinnabbau erlosch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ebenfalls am Heidelsberg stießen Bergleute 1698 auf Kaolin. Auf der Grundlage dieses Kaolins aus Aue, einer besonders reinen Tonerde, gelang es J.F. Böttger erstmals weißes Porzellan in Europa herzustellen. Von 1711 bis 1855 lieferte die Weiße Erdenzeche St. Andreas am Heidelsberg Kaolin an die Porzellanmanufaktur zu Meißen. Laut kurfürstlichem Mandat durfte das Auer Kaolin nur nach Meißen gebracht werden. Verstöße gegen diese Bestimmung wurden hart geahndet.

Der am Stadtmuseum beginnende, sich durch die einstige Bergbaulandschaft windende und bis zum Huthaus der Weiße Erdenzeche St. Andreas führende Bergbaulehrpfad vermittelt anhand von Schau- und Informationstafeln sowie Altbergbauobjekten viel Wissenswertes und Interessantes über das bergbauliche Geschehen des 17. bis 19. Jahrhunderts. Zudem stellt die Begehung des Weges ein beeindruckendes Naturerlebnis dar.